Freitag 30.01.2009:
Freigabe des (hoffentlich) letzten Bauabschnitts der A39.

Das Verkehrsministerium wünschte keine Einweihungszeremonie.

Sollte es tatsächlich nicht mehr opportun sein, sich mit einer Verkehrs- und Strukturpolitik zu brüsten, die noch immer auf den LKW anstatt auf die Schiene setzt?
Auf jeden Fall war es angenehm, daß den betroffenen Bürgern die provozierende "grüne Ampel Zeremonie" wie beim Start des letzten Bauabschnitts erspart blieb.

Aber es gab auch kein Dankeschön vom Bürgermeister an die Macher des 163 Millionen Projekts, von dem sich die Gemeinde doch eine (wirtschaftlich) blühende Landschaft verspricht.

Es gab, und das ist wirklich schade, noch nicht einmal gute Wünsche oder gar einen kirchlichen Segen für die Bahn, der täglich über 50 000 Menschen ihr Leben anvertrauen werden.


B1 Cremlingen-Klein Schöppenstedt

Gardessenerbrücke, ebenso Wohldbrücke

Ob bei dieser Brückengestaltung allerdings gute Wünsche alleine helfen werden, größeren Schaden zu vermeiden?

 

Kleine Gedenkzeremonie (mit Polizeieskorte) anläßlich der Entweihung eines gewachsenen Lebensraums.

Das zerteilte Schandelaher Wappen an der Cremlinger Auffahrt zum Kreuz Wolfsburg, - in Sichtweite der brutalen Einschnitte von A39 und B1 am Cremlinger Horn.

Wie sich die Erde gegen ihre Vergewaltigung wehrt, zeigen die Verwerfungen der Fahrbahndecke und die rutschenden Böschungen.


Einfall aus Osten

Herr Mühlnickel von der Landesstraßenbaubehörde hatte die Presse zur Anschlußstelle Scheppau geladen.

Anm.: Die Anschlußstelle Scheppau ist das Landschaft verschlingenste und überflüssigstes Bauwerke des letzten Abschnitts. Die Gemeinde hatte deshalb gegen die Anschlußstelle geklagt, die Klage später aber wieder zurückgezogen. Nach Fertigstellung präsentierte das Bauamt ihr Meisterwerk der Verschwendung und Landschaftsschändung, aus der Vogelperspektive fotografiert, im Netz.

Entgegen der Logik, den Verkehr zuerst in Cremlingen in Marschrichtung der in Jahrzehnten nach Norden gewanderten A39 freizugeben, wurde die letzte Barrikade zehn vor zwölf am Kreuz Wolsburg zur Seite geräumt. Aus der übervollen A2 schoß ein (sobald) nicht mehr endender Strom pfeifender und kreischender Fahrzeuge in das im letzten Sommer in die Erde gegrabene Straßenbett und flutete die Stille des Wohlds. Wenig später hatte die wilde Jagd, angeführt von einem Wolfsburger Wagen, Schandelah umflossen und Cremlingen errreicht.
"Wer Straßen sät, erntet Verkehr". In diesen Minuten wurde die oft nicht verstandene Einsicht augenscheinlich.

12.20: Der letzte Spatenstich in Cremlingen Auffahrt nach Wolfsburg

 

 

Die ersten zwei Wagen
eines in Zukunft wohl nur noch bei Fußball-Weltmeisterspielen versiegenden Fahrzeugstroms